Die Vornamensuche folgte schon immer Trends, orientierte sich an prominenten
Zeitgenossen oder Filmfiguren.
Und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Nicht selten müssen sich sogar Gerichte mit
seltsamen Namen beschäftigten,
weil mit den Eltern der kreative Gaul durchgegangen ist.
Pumuckl wurde z. B. erlaubt, Pepsi-Carola auch, Puhbert dagegen ist verboten, weil
der Name dem Kindeswohl schaden kann.
Seinem Kind einen einzigartigen Vornamen zu geben und es damit unverwechselbar zu
machen, scheint auf den ersten Blick ein gutes Vorhaben zu sein.
Ja, es mag vielleicht für die eine oder andere Mutter etwas ärgerlich sein, wenn
sich auf dem Spielplatz bei dem Ruf nach „Lena“ drei Mädchen
umdrehen, aber eine Sydney-Madison könnte vielleicht aufgrund ihres Städtevornamens
in der Schule eher
Hänseleien ausgesetzt als die dritte Lena in der Klasse.
Traditionelle Vornamen haben sich in Deutschland etabliert
Nicht ohne Grund haben sich in Deutschland
traditionelle Vornamen durchgesetzt und
tauchen in den Hitlisten in schöner Regelmäßigkeit auf. Maximilian
und Alexander liegen dort bei den beliebtesten Jungennamen schon seit
Jahren auf den vorderen Plätzen.
Bei den Mädchennamen sind es beispielsweise Sophie und Marie.
Logischerweise fallen
besondere Namen aus einem anderen Sprachkreis mehr auf, in den Hitlisten nahmen sie jedoch so gut wie
nie einen vorderen Platz ein.
Eine Ausnahme bildete Kevin Mitte der 90er, der es aufgrund der „Kevin
allein zu Haus“-Filme
oder der Beliebtheit von Schauspieler Kevin Costner in die Top 10 schaffte. Inzwischen ist der Namebei
vielen jedoch eher verpönt und füllt zum Leidwesen mancher Betroffener
ganze Internetseiten (Stichwort „Kevinismus“).
Im 21. Jahrhundert sind es auffällig viele „Oma und Opa“-Namen, die eine
neue Beliebtheit erlangen. Emma,
Paul, Otto oder Klara
sind keine Besonderheit
mehr in Kitas oder Grundschulen. Die Vornamen vorhergehender Generationen haben also den Staub deutscher
Geschichte abgelegt und sind wieder tragbar bzw. vergebbar.
Oftmals sind es traditionelle oder christliche Namen, die gerne von Eltern z.
B. aufgrund ihres religiösen Ursprungs gewählt werden. Viele Namen mit historischem Hintergrund sind
lateinischen Ursprungs, einige stammen auch aus dem Hebräischen und auch altdeutsche Vornamen sind unter
den beliebten Vornamen wieder vermehrt zu finden.
Ein Unterschied zeigte sich aber lange Zeit beim Vergleich der Namen aus BRD und DDR.
Im Sozialismus waren z. B. Ronny, Maik, Henry, Sandro und Mario bei den Jungs sowie Sandy, Mandy, Doreen
und Kathleen bei den Mädchen der Renner.
Fridu | am 17.10.2022 um 14:23 Uhr
Steinwender | am 09.04.2017 um 21:52 Uhr
Ms. X | am 05.07.2016 um 22:48 Uhr